Wackelige Wege

Seit Monaten haben wir diesen Plan. Denken an kaum mehr anderes, füllen unsere Gedanken, unsere Gespräche, unsere Gefühle damit. Und dann – kommt alles anders.

Anders, weil wir es anders sein lassen.
Anders, weil wir unserem Kopf und unseren Gefühlen einen neuen Raum geben.
Anders, weil es nicht schwarz-weiß ist. Ist es nie.
Anders, weil der Plan und das Leben dann doch nie ganz übereinstimmen.
Anders, weil wir uns in diesen Monaten voller Planungen wieder neu erfunden haben.
Anders, weil wir nichts wissen. Nicht, wie es in 2 Monaten sein wird, noch in 2 Jahren. Nicht mal morgen, wenn wir ehrlich sind.

Tja.

Und so hat unser Reiseschiff die Richtung geändert, die Segel anders gesetzt und den Wind von der anderen Seite zu spüren bekommen.

Und oh, das ist keine leichte Entscheidung. Der Wind war groß und die Segel wackelig. Weil die Idee doch so schön war. Und ist.

Doch zu merken, wohin wir steuern wollen und welche Richtung uns jetzt gerade guttut, diese Erkenntnis war und ist wichtig.

Ich habe in meinem Leben bis jetzt ganz oft die Erfahrung gemacht, dass ich Menschen an meinen Prozessen teilhaben lassen möchte. Ich weihe sie in meine rohen und ungeschliffenen Ideen ein. Bringe sie mit mir auf dieses Schiff, von dem ich sicher bin, dass es das eine Schiff ist. Und naja. Merke dann eben, dass es nicht nur das eine Schiff gibt. Merke, dass ich nicht die bin, die Menschen vor die vollendeten Tatsachen stellen mag. Bin die, die von etwas überzeugt ist und dann auch unterzeugt werden kann. Die, die in den Fluss einsteigt und mit der Fließrichtung geht. Die, die sich nicht an etwas festhalten muss, um fest zu stehen.

Und so ändern sich die Wege, die Windstärke und die Wintention (ha). Und wir lassen uns treiben, nehmen die Reise auf uns und genießen sie. Die Reise, die sich vielleicht noch öfters ändern wird, als wir das je gemeint hätten.

Ich bin jedenfalls gerne auf diesem – unseren – Schiff. Auch, wenns manchmal stürmisch ist. Doch der Wellengang macht es zu etwas Aufrüttelndem, zu etwas Beweglichem, zu etwas Lebendigem.

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