Manchmal mache ich mich fertig, wenn ich nicht alles fertig mache.
Und das kanns ja wohl nicht sein! Das habe ich mir heute auch gedacht und so habe ich beschlossen, mitten in einer – etwas ungemütlicheren – Situation, das (Geschirr-)Handtuch zu werfen und mit einer weitaus gemütlicheren Situation zu beginnen.
Es war so: Ich war alleine zuhause und wollte noch schnell, bevor ich wieder in Gesellschaft war, einen Kuchen backen, die Küche aufräumen und dann noch entspannt auf der Couch lesen. Während der Kuchen bereits im Ofen dahinbackte, das Waschbecken vor mir nicht leerer zu werden schien und die Minute des Nicht-mehr-Alleinseins näher rückte, wurde mir auf einmal bewusst, dass ich mir selbst gar nicht gehorchen musste. Die Pläne, die nur in meinem Kopf existierten, mussten überhaupt nicht erfüllt werden. Und so ließ ich das Abwaschen, schwang mich auf die Couch und freute mich lesend über diese befreiende Erkenntnis.
Manchmal machen mich die Pläne und Vorstellungen in meinem Kopf ganz schön ungemütlich und stressig. Und heute hatte ich diesen klaren Moment, der mir zeigt, dass es egal ist, etwas nicht zu Ende zu machen. Etwas Ungemütliches einfach ein bisschen aufzuschieben (oder sogar von jemand anders erledigen zu lassen), der Gemütlichkeit die Tür zu öffnen und zu genießen, was es zu genießen gibt.
Wie fein es doch ist, mich immer wieder von meinen Gedanken, Glaubenssätzen und gestressten To-Do-Listen im Kopf zu verabschieden und stattdessen zu lesen, zu genießen oder einfach nichts zu tun. Denn fertig werden die Dinge ja eh irgendwann. Vielleicht einfach dann, wenn es leichter geht.
Ich wünsch euch Momente des (euch) Nicht-fertig-Machens.
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