Vergleichende Lebenswissenschaften

Wir vergleichen. Ständig. Uns mit jedem. Uns mit jeder. Die einen mit den anderen. Und untereinander. Äpfel mit Birnen und generell.

Vergleichen scheint ein Mechanismus zu sein, der durch seine Größer-Kleiner-Mentalität Licht ins Dunkeln bringen soll. Der durch seine Qualität (die keine ist) die Qualität (die eine ist) von Andersartigem, Anderweitigem und Anderseitigem verständlich werden lassen soll.

Wir vergleichen. Uns, mit den anderen. Die anderen mit uns. Die anderen mit wieder anderen. Und teilen dann ein. Die sind besser, die sind schlechter. Die sind größer, die sind kleiner. Die sind schneller, die sind langsamer. Die sind weiter, die sind – was ist das Gegenteil von weit? – enger?

Und anstatt zu sagen: Das war gut. Sagen wir: Das war besser. Besser als die anderen. Besser als gestern. Besser als wir. Besser als irgendwas.

Anstatt zu sagen: Das gefällt mir nicht. Sagen wir: Das andere gefällt mir besser. Die andere gefällt mir besser. Anders gefällts mir besser.

Wir setzen in Kontext und ins Verhältnis. Wir setzen in Relation und beziehen uns damit immer auch auf etwas anderes. Als würde es eines nicht ohne das andere geben. Oder tut es das vielleicht auch nicht?

So wie die, so bin ich nicht. Doch wie bist du? Wer bist du? Und vor allem, wer bist du, wer sind wir, ohne uns (und alle und alles um uns herum) in Relation zu setzen?

Wir vergleichen. Und brauchen das auch, wie es scheint. Ver-gleichen. Gleichen wir den anderen? Machen wir es ihnen gleich? Sind wir gleich oder machen wir uns gleich? Und wenn wir schon dabei sein: Was wäre so schlimm daran, gleicher zu sein?

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