Pinienduft steigt mir in die Nase, während ich mit dem Rad fahre. Ein drückend heißer Sommernachmittag und ich radle vorbei an Alleen von Pinien. Ein Lächeln im Gesicht, viele Gefühle in mir und Pinienduft inhalierend.
Es ist nicht nur Pinie. Es ist Pinie im Sommer, an einem 30-Grad-Tag. Es ist trockener Boden, es ist heiße Straße. Es ist Pinienduft, aber so viel mehr.
Es ist dieser warme Duft, der mir so vertraut ist. Der in mir ein Gefühl der Nostalgie auslöst. Ein Gefühl der Reiselust, der Vergangenheit, der Kindheit. Dabei gab es diesen Pinienduft nicht immer in meinem Leben. Es gab ihn zu ganz bestimmten Zeiten. Ein verlängertes Wochenende im Mobilheim am Meer, ein paar Tage im Süden. Diese Zeit scheint eingekapselt in den Geruch zu sein.
Am Rad sitzend denke ich noch: „Pinie riecht nach erfülltem Wunschdenken.“ Ja. Das ist es.
Pinie riecht nach Zeit und nach Freiheit. Nach Wärme, im drinnen und draußen. Riecht nach endlosen Abenden und langsamen Morgen. Pinie riecht nach Unbeschwertheit, nach Wasser und Weite. Pinie riecht vertraut und neu, riecht aufgeregt und ruhend. Pinie riecht wie eine Umarmung. Pinie riecht wärmend und kühlend, riecht immer gleich und immer anders.
Fast wehmütig werde ich, während ich weiterradle, denn Pinie riecht auch nach Vergänglichkeit, nach Ende, nach Begrenzung. Riecht nach Besonderheit und nach Momentaufnahmen.
Wie tief diese Assoziationen in mir sitzen. Wie tief der Duft der Pinie in mich eingedrungen ist, wohl schon immer.
Pinie riecht so unendlich gut. Vor allem im Sommer. Pinienduft in warmer Luft. Ein Gedicht.