Mein Rhythmus

Ich hab mal wieder über etwas länger nachgedacht. Und wenn das der Fall ist, dann mag ich es, meine Gedanken in Worte zu fassen und sie zu teilen.

Mein heutiger Gedanke dreht sich um den Rhythmus. Genauer gesagt nicht um irgendeinen, sondern meinen eigenen. Wie ich dazu gekommen bin, darüber nachzudenken? Weil das Wort so lustig mit zwei Hs geschrieben ist und es alleine deshalb schon gut ist, darüber nachzudenken.

Doch das ist nicht der einzige Grund – nein, nein. Ich hatte ein Gespräch mit einer lieben Freundin und wie das so ist, sind wir auf viele Themen gekommen, die uns beschäftigen. Eines davon war – na, könnt ihr es schon erraten? Der Rhythmus. Der eigene, ja ureigene (Bio)Rhythmus, den wir alle in uns tragen.

Und dann hab ich mir meine Gedanken gemacht und mich gefreut, dass ich im Moment so sehr nach meinem eigenen Rhythmus leben kann. Denn es ist nicht selbstverständlich und ach, ich kenne ganz andere Momente in meinem Leben, in denen das absolut nicht möglich war.

Unser Rhythmus kommt zwar von uns selbst, von ganz tief drinnen. Aber danach zu leben, ist nicht immer so einfach. Da sind die Welt und das Wetter, die Arbeit und die Gesellschaft. Die Zeit und das Geld, die Familie und der Stress, etwas leisten zu müssen. Viele Dinge beeinflussen unseren Rhythmus und ehe wir uns versehen, ticken wir schon im Takt mit komplett anderen Rhythmen. Wenn wir das machen, können wir uns natürlich an manches gewöhnen. Und das ist ja grundsätzlich nichts Schlechtes. Doch wenn wir immer gegen unsere Natur ankämpfen, befürchte ich, dass wir irgendwann müde werden, ausgelaugt und antriebslos. Wenn wir immer wieder und immer mehr die Dinge im Rhythmus der anderen tun, ja dann bleibt ja gar keine Zeit zum Hineinhorchen und Nachschauen, ob in uns alles in Ordnung ist.

Jedenfalls denk ich so vor mich hin und sehe schon wieder einmal all die Privilegien vor mir hin- und herhüpfen. Denn es ist nicht selbstverständlich, dass ich im Moment dann aufwachen und aufstehen darf, wann es für meinen Rhythmus passt. Dass ich in die frische Luft gehe und mich bewege, wann es für mich passt. Dass ich esse, wenn ich Hunger habe. Und dass ich schlafe, wenn ich müde bin. Dass ich kreativ bin und arbeite, wenn mir danach ist und dass ich mich mit mir selbst beschäftige, wenn es für mich passt. All das ist nicht selbstverständlich und gerade deshalb so ein riesengroßes Geschenk.

Ich glaube, wenn wir mit unserem Rhythmus synchronisiert sind, fällt einiges auch leichter. Ob das für uns möglich ist und wie dieser Rhythmus ausschaut, kann natürlich jede und jeder nur selbst wissen. Doch eines sag ich euch: Es zahlt sich aus, zurückzuschalten, hineinzuhorchen und das ganze Drumherum mal stummzuschalten, um den eigenen Rhythmus wieder etwas besser zu hören – und ihm vielleicht auch wieder mehr folgen zu können.

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