„Rompe cabezas“. So sagt man auf Spanisch zu Puzzles und es heißt übersetzt in etwa „Kopfzerbrecher“.
Ich sitze gerade vor so einem Kopfzerbrecher und zerbrech mir den Kopf – doch nicht nur über das Zusammensetzen der einzelnen Teilchen, nein. Viele Gedanken kommen mir in den Kopf. Puzzlegedanken.
Und die möcht ich mit euch teilen. Denn die sind ganz brauchbar, diese Gedanken, nicht nur beim Puzzeln. Und sie haben ganz schön mit dem Leben, vor allem mit dem Kopfzerbrechen, zu tun, diese Gedanken. Also bitteschön, hier sind sie:
Puzzles haben oft viele einzelne Teile. Diese Teile ergeben alleine wenig Sinn. Sie können ganz hübsch anzuschauen sein, aber wir merken gleich, dass da rechts und links und drunter und drüber – und eigentlich rundherum etwas fehlt. Dieses Teilchen macht erst im Gesamten Sinn.
So eine Unordnung, die da vor mir ausgebreitet liegt. Ich muss nicht aufräumen, aber ich kann mir Ordnung schaffen. Und das bringt mir Klarheit, bringt mir einen Überblick.
Dann ist es doch so, dass manche Teile so scheinen, als würden sie zusammenpassen. Die Farbe, das Muster. Das müsste doch passen. Und ich versuche es. Wenn ich fest hindrücke, dann gehts irgendwie. Die Teilchen lassen sich verbinden. Doch – leider passen sie nicht. Auch nicht, wenn ich sie verbiege. Beim Puzzeln darf es leicht gehen. Zumindest, wenn die richtigen (Bestand-)Teile gefunden sind.
Ich fange immer mit dem Rahmen an. Das gibt mir Sicherheit und lässt mich in dem scheinbar endlos wirkenden Chaos zumindest ein bisschen Kontrolle behalten. Ich weiß, was ich tun muss und habe bald die Übersicht.
Während ich die Randstücke (oder später auch zusammenpassende Teilchen) heraussuche, kann ich mich voll darauf konzentrieren, was ich suche. Auch bei vielen, vielen Teilen nehme ich für diesen Suchmoment nur die Teilchen wahr, auf die ich mich konzentriere.
Ich merke dann – auch wenn eine große Herausforderung vor mir liegt – ich muss es nur Stück für Stück heraussuchen, zusammensetzen und schaffen. Ich kann mir auch immer wieder Hilfe holen – indem ich auf das Bild auf der Packung schaue. Oder ich frage jemanden. Zwei Köpfe können mehr denken und vier Augen mehr sehen. Ich muss es nicht alleine schaffe. Das ist ok. Ich darf Hilfe annehmen.
Wenn ich dann an einer Stelle lange hänge, mich zu sehr darauf fixiere, dann gehts irgendwann entweder leicht oder gar nicht mehr. Ich sehe das Puzzle vor lauter Teilen nicht mehr. Was ich dann tun kann, ist an einer anderen Stelle weiterbauen. Schließlich führt am Ende alles zusammen.
Ich freue mich so, wenn ich Teilchen in Teilchen stecke und das Bild immer vollständiger wird. Es tut gut, etwas zu machen. Etwas zu kreieren. Etwas zu schaffen. Und wenn es das Ineinanderseteckern zweier Puzzleteile ist.
Und zu guter Letzt. Wenn das Kopfzerbrechen zu groß wird, erlaube ich mir, eine Pause zu machen. Ich muss nicht alles auf einmal lösen und schaffen.
Von meiner kreativen Pause begebe ich mich jetzt wieder zurück zu meinen Elementarteilchen. Schließlich ist es auch nur ein Spiel. Und das darf es auch bleiben.
Schreibe einen Kommentar