Komm, passt schon.

Die Nadel dreht sich, sie dreht sich viel zu schnell. Norden, Osten, Süden, Westen. Eine weitere Runde und noch eine.

Norden, könnte sein. Ja. Norden ist oft richtig.
Osten. Hm. Vielleicht? Nach Osten könnte sie mich führen, die Nadel.
Süden. Irgendwie auch. Süden, ja Süden! Wie komme ich da nicht alleine drauf?
Westen. Ah! Westen! Das ist es. Oder?

Während ich noch zweifle, dreht sich die Nadel weiter. Zeigt einmal in die, einmal in die entgegengesetzte Richtung.

Dieser Kompass scheint kaputt zu sein. Er soll mir doch den richtigen Weg anzeigen. Stattdessen dreht er sich munter um sich selbst und scheint sich nicht entscheiden zu können.

Doch ich muss es wissen. Will es wissen. Am besten jetzt. Wie soll ich mich entscheiden? In welche Richtung soll ich gehen?

Doch da.

Während der Kompass seine Runden dreht und mal da, mal dort kurz zuckt, schießt es mir ein: Dieser Kompass, der da vor mir liegt, wird mir meine Richtung nicht zeigen. Kann mir meine Richtung nicht zeigen.

Alles und nichts im Außen könnte ich tun. Manches, „weil es sich gehört“, manches, „weil es immer schon so war“. Manches, „weil ich nicht auffallen will“ und anderes, „weil ich mich jetzt wohl nicht so anstellen werde“.

Aber.

In diesem Moment weiß ich, dass der Kompass nicht vor mir liegen kann. Die einzig richtige Richtung finde ich in mir.

Als ich das erkenne, werde ich leichter. Die Kompassnadel dreht sich weiter, doch sie berührt mich nicht mehr.

Ich bleib mir treu. Egal, wohin sich die Nadel bewegt.

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