Ich spüre, dass ich keinen Platz mehr habe. Nicht mehr kann – und nicht mehr will. Das Gefühl verfestigt sich in mir. Es ist schon länger da, doch nun kann ich es in Worte fassen. Es ist etwas anderes, das ich tun und arbeiten will. Was genau, das weiß ich nicht. Doch die Richtung ist klar.
Was passieren wird? Ob es funktionieren wird? Wie ich mir das alles vorstelle? Das weiß ich nicht. Nicht zu diesem Zeitpunkt, auch nicht einige Zeit später. Ich lasse mich hineinfallen. Angst habe ich keine.
Ich beginne und winde mich durch die Monate, suche und finde, verliere und verändere meinen Rhythmus. Passe die Tage an meine Bedürfnisse an, zweifle und liege am Boden, reflektiere und stehe wieder auf. Formuliere Pläne und verwerfe sie nach zwei Sekunden, warte und beobachte. Doch vor allem schreibe ich.
Monate vergehen. Dazwischen reisen wir. Durch die Welt und durch die Möglichkeiten einer Zukunft. Ich male mir bunte Bilder aus und beobachte diese beim Ausbleichen, Pastelltöne Annehmen, in sich Verändern und Vermischen. Doch die Farben, sie bleiben.
Zeit vergeht. Und während die Tage immer mehr mir selbst entsprechen, drehen sich im Hintergrund Fäden zusammen. Beginnen sich langsam zu verweben und ich bin die, die die Farben dafür behutsam aussucht.
Wir springen eineinhalb Jahre nach vorne.
Ich sitze im Zug in unser neues Zuhause. Komme von einem Lesungswochenende zurück. Durfte mein Buch vorstellen, durfte Fragen dazu beantworten, durfte damit und dafür reisen, durfte mit meiner Verlegerin über Zukunftsbücher sprechen, durfte meine Buchpartnerin als Freundin bezeichnen. Durfte Komplimente entgegen- und annehmen. Durfte gefeiert werden, durfte feiern, durfte genießen.
It’s happening.
Das denk ich mir, während wir feiern. Während ich die Musiker beobachte, die für uns spielen. Während ich mit meinem Namen Bücher signiere. Während ich am Abend im Bett liege und die Erinnerungen dieser vollen Tage in Wellen bei mir ankommen.
It’s happening.
Es passiert. Es ist so weit.
Das denk ich mir danach und immer öfter dazwischen.
It’s happening. Und was da noch alles kommt, weiß ich selbst nicht.