In wie vielen Betten wir schon geschlafen haben. In großen und kleinen, in ganz sauberen und ganz ungemütlich kratzigen. In hellen und dunklen Räumen, in großen Wohnungen und kleinen Häusern. Auf durchgelegenen Matratzen, auf siebenmalzusammengelegten Kopfpolstern. Doch immer mit Erinnerungen im Herzen.
In wie vielen Küchen wir schon gekocht haben. In besseralsdaheimausgestatteten, in aus kaffeetassenschlürfenden Suppenküchen, in geschirrspülerpraktischen und ewigabwaschenden Küchen. Unsere Kochkünste mit viel kreativer Freiheit mit jeweils heimischen Zutaten kombinierend. Wir haben gebraten und gebacken, geschnipselt und gekocht, geflucht und Dosen mit Messer aufgeschnupselt. Und immer haben wir uns beim Essen irgendwie daheim gefühlt.
In wie vielen Bädern und Toiletten wir uns schon frisch gemacht haben. Auf Autobahnraststätten und Bahnhöfen und Flughäfen und auf Trockenklos beim Sägespäne in die Klomuschel schütten. In Hotelbädern und Hostelwaschbecken, in privaten und geteilten, in sehr schönen und ach, anders kann ichs nicht sagen, sehr grausigen. Doch immer wars nach dem Benutzen irgendwie besser.
Auf wie vielen Straßen wir schon Meter gemacht haben. Auf ruckeligen und steinigen und rilligen und staubenden. Auf glattgezogenen, asphaltierten, weitläufig und eng um die Berge geschlungenen. Auf nie endenden und mit Musik leichter aushaltbaren. In Reisebussen und Vans und Autos und Taxis, doch immer aus dem Fenster staunend.
In wie viele Leben wir gehüpft sind. In Großstadtleben und Kleinödidylle, in Vorstadtstille und ländlichen Lärm. In schnelllebige und pizzabestellende, in Gartenschätze verkochende Langsamkeitsalltage. Manchmal müde, manchmal ausgelaugt, manchmal aufgebracht und mit viel Energie. Doch immer irgendwie das Gegebene zu unserem machend.
In wie vielen Landschaften wir schon unterwegs waren. In bergigen und wüstigen, in dschungeligen und ganz weitläufigen. In roten und grünen und grauen und sandgelben. In staubigen und feuchten, in hitzestrahlenden und angenehmkühlen. Durchfahrend und stoppend. Aussteigend und durchatmend. Doch immer von irgendetwas berührt.
In wie viele Augen wir schon geschaut haben. In die des Busfahrers oder der Frau, die die Straßen kehrt. In die des Kindes der Gemüseverkäuferin und die des Museumswächters. In die des Hostelbesitzers und die des Hundes mit Latzhosen an. In traurige Augen, in wache Augen, in zufriedene und in ermüdete Augen. Doch immer war da Leben dahinter.
Reisend unterwegs.
In wie vielen Momenten wir dankbar waren. Dankbar und ehrfürchtig, erschöpft und reflektierend. Überwältigt und wie in Watte gepackt, staunend und Augen verschließend. Und immer danach ein bisschen verändert, bewegt und innehaltend.