Ich bin gut zu Fuß. Nutze meine Füße (was wir in Österreich als Bezeichnung für die Ganzheit der Geh- und Stehextremitäten verwenden) gerne als Fortbewegungsmittel.
Hab mir jetzt sagen lassen, dass das gar nicht so der Erwartung entspricht. Dass das Gehen doch vom Sitzen und Fahren übernommen werden kann. Dass Gehwege zum Spazieren und nicht zum Fortbewegen und an einen anderen Ort gelangen gedacht sind. Dass Spazieren und Wandern und Walken und alles, was es da noch an schönen Fußbewegungsmöglichkeiten gibt, an Feierabenden und Wochenenden und als Sport gedacht sind.
Doch wie oft entscheiden wir uns, Wege zu Fuß zurückzulegen? Weil die Füße dafür gemacht sind? Und weil Wege – und da spreche ich wohl eher vom Stadtleben – als Fußstrecken wirklich machbar sind?
Was ich besonders schön finde, ist dieses Gefühl der Unabhängigkeit. Natürlich beziehe ich mich da immer auf relativ kleine Distanzen, doch trotzdem fühlt es sich einfach gut an, weder ständig auf ein Fahrrad, ein Auto noch einen Bus angewiesen sein zu müssen.
Ich mag es besonders, wenn mich meine Füße (und ich werde es mir wohl nie angewöhnen, dazu Beine zu sagen), vorbei an Orten tragen, die ich nur in dieser Geschwindigkeit – nämlich gehend – wahrnehmen kann. Ich bin immer wieder überrascht, wie weit ich gehen kann, ohne weit gehen zu wollen oder zu müssen. Und ich staune über die Tatsache, dass das Gehen mich wirklich von einem Ort zum anderen bringt. Die Magie des Gehens. Mageh sozusagen.
Dass mich meine Füße (und Beine und alles, was da zum Gehen dazugehört) durch die Welt tragen, ist wahrlich etwas Schönes und etwas, das bewusst erlebt zu einem noch größeren Genuss wird.
Gut zu Fuß. Ob flanierend, spazierend, gehend, laufend, tapsend, hinkend, schleichend, schlendernd, wandernd, oder sich einfach fortbewegend. Gehen geht (fast) immer.