Ich male diese Gesichtergestalten und habe mich so lange zurückgehalten, habe mir gesagt: Ich kann das nicht.
Hab geglaubt, dass das nur was für andere ist.
Hab mich zurückgehalten beim Malen und Zeichnen, hab mir gesagt: Ich hab nicht mal meinen eigenen Stil. Wo will ich denn damit bloß hin? Obwohl ichs gerne könnte und täte und würde. Die Stimme im Kopf, sie war meine Hürde.
Und ich glaubte mir selbst und schenkte der Stimme Gehör, hielt mich dran fest, welch ein Malheur. Ich suchte, worin ich gut war und bin, hielt mich fest daran fest. Doch was passierte mit dem Rest?
Die Gedanken waren da, die bösen und lauten. Dass sie mir das nie zutrauten. Dass das, was ich mache, gut sein soll – doch dann war das Fass endgültig voll.
Und so malte ich diese Gesichtergestalten und konnte mich plötzlich nicht mehr zurückhalten. Finde sie so schön, so fein, so lustig anzuschauen – und denke mir: Warum soll ich mich das denn nicht trauen?
Und ich gebe ihnen Augen, Nase und Mund,
male sie facettenreich, male sie bunt.
Gebe ihnen Leben, Geschichte und Ausdruck
und mit einem kleinen Ruck
denke ich mir: Ha, so kanns auch gehen.
Ich sehe diese Gesichtergestalten, vor denen ich mich so lange zurückgehalten
habe und muss jetzt sagen: Was soll schon sein? Mit meinen Ideen bin ich ganz allein. Muss das finden, was ich gerne mache und wenn ichs mache, ist es meine Sache.
Mal sind es diese Gesichtergestalten, die würde ich gerne am Leben erhalten. Mal sind es andere Dinge, die ich weder kenne, noch kann – doch dann fängt das Spiel von vorne an. Ich versuch mich darin und ohne mich zu vergleichen, kann ich es sogar ab und zu erreichen,
dass ich mir sage: Na, schau dir das mal an! Hab gar nicht gewusst, dass ich das kann.
Und jeden Tag gibts solche Sachen, die sollte ich wohl ausprobieren und einfach machen. Anstatt mir zu sagen: Das kann und bin ich einfach nicht. Probier ichs aus und mach ein Gesicht.