Es ist frühmorgens. Die Luft ist klar und kalt. Die Landschaft zieht vorbei, die Welt schläft noch. Neben uns ein See, ruhig und weit. Die Straßenlaternen schimmern leicht und alles ist grau. Die Sonne sucht ihren Weg und zeigt sich in leichten Pastelltönen. Die Berge im Hintergrund schlummern, auf ihnen Schnee. Die Welt ist umfüllt von Nebel, der alles in sanften Farben in sich wiegt. Die Welt ist kalt und frisch.
Es ist der zweite Tag im neuen Jahr. In diesem neuen Jahr voller neuer Tage, neuer Momente, neuer Zeit. Dieses Jahr hat gerade begonnen und wir wissen nicht, was es bringt.
Ich liebe diesen Zauber am Jahresbeginn. Liebe es, wenn die Welt noch schläft – das Jahr noch schläft – und sich die Farben des Tages langsam zeigen. Wir wissen nicht, was der Tag bringt, genausowenig wissen wir, das das Jahr bringt.
Welche Herausforderungen werden uns wachsen lassen? Welche Momente werden uns berühren? Welche Menschen begleiten unseren Weg? Welche Menschen verlassen uns und welche kommen dazu? Welche Entscheidungen werden wir treffen und welche Konsequenzen werden diese nach sich ziehen? Was werden wir tun, um glücklich zu bleiben und zu sein? Was werden wir erleben, erfahren und endlich verstehen?
Ein ganzes Jahr liegt vor uns. Ein neues, frisches, erst aufwachendes Jahr. Ein Jahr, das seine Farben erst nach und nach zeigen wird. Ein Jahr, das es nur einmal geben wird. Einmal und nie wieder.
Ich freue mich auf das, was kommt. Ich freue mich auf die Farben, die Muster, die Zeit, die kommt und das mit sich bringt, was es eben sein wird. Und ich bin gleichzeitig ganz ruhig. In mir ruhend. Habe dieses sanfte Gefühl, dass das, was kommt, gut sein wird. So, wie die feinen Farben der Landschaft, der leichte Nebel, das alles umhüllende friedliche Grau, die Welt ruhig machen – so ruhig fühle ich mich.
Gelassen und doch vorfreudig blicke ich auf das neue Jahr. Und frage mich, was es sein wird, das ich in einem Jahr über dieses Jahr denken werde.
Wir sitzen im Zug, auf dem Weg in ein kurzes Reiseabenteuer. Gelassen und vorfreudig.
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