Ich hab mal wieder ein Buch gelesen. Eines von denen, aus denen ich für mein Leben etwas herausziehen kann. Eines von denen, die mir am Anfang so weit weg schienen und bei denen ich ziemliche viele Seiten lesen musste, um die Worte für mich zu verstehen.
Ich hab dieses Buch zufällig bei einer dieser Buchtankstellen gefunden, hab es mitgenommen, weil ich den Autor kannte und mir schon irgendwie dachte, dass das was wäre für mich.
Und dann habe ich begonnen, das Buch zu lesen. Und die ersten Seiten waren lange. Es ging um Unternehmenskultur und Führungsqualitäten und Businessinsidertalk und Gewinnmaximierungen. Alles Dinge, mit denen ich mich nicht wirklich auskenne. Und auch das Gefühl habe, mich nicht auskennen zu wollen…
Doch bald stellte sich heraus, dass all das nur funktionieren kann, wenn man Leute hat, die gut darin sind, was sie tun. Und so zog sich diese Idee durchs Buch: Die „richtigen“ Leute für die für sie „richtigen“ Dinge einsetzen.
Es ging auch immer wieder um den ganz persönlichen (ich zitiere) „Zweck der Existenz“. Warum bin ich hier? Was will ich in meiner Zeit hier erleben, erschaffen, mitgestalten, hinterlassen? Was ist meine Aufgabe im großen Gefüge und vor allem ging es um die Frage: Lebe ich nach meiner Aufgabe? Nach dem Zweck meiner Existenz? Sind meine Tage (Wochen, Monate, Lebensjahre…) damit gefüllt, was ich als den Sinn meines Daseins sehe?
Interessant. Sehr interessant. Die Geschichte hat mich irgendwie berührt, irgendwie war sie auch befremdlich. Diese für mich so fremde Welt, in der es um so große Zahlen geht. Diese für mich doch immer noch „unmenschliche“ Welt der großen Konzerne. Diese Welt, deren Ziele so weit von meinen eigenen entfernt scheinen.
Selbst, wenn ich nicht mit allem in der Geschichte Genannten übereinstimme, fällt es mir jetzt doch leichter, sie zu sehen: Die Bereiche, in denen sich mein Zweck der Existenz mit meinen alltäglichen Tätigkeiten überschneidet. Was ich jetzt sehr wohl sehe, sind die (nun zitiere ich wieder, diesmal allerdings eine ganz weise Freundin) „Eckpunkte, die zusammenlaufen“. Die Interessen, Vorlieben und sogar Leidenschaften, die in den Aufgaben, die ich gerade meine Arbeit nennen darf, zusammenkommen. Und eben auch die Bereiche, in denen all das (noch) nicht der Fall ist.
Ich finde es immer schwierig, solche Dinge (aka das Leben) zu planen. Doch immer mal wieder anzuhalten und kurz auf Pause drücken, um die eigene Situation rundum zu beleuchten, das tut ganz schön gut. Überhaupt mal über den eigenen „Zweck der Existenz“ nachzudenken, auch das kann helfen, die Dinge wieder klarer zu sehen, zu entscheiden und sie vielleicht sogar (mit/um/anders/…) zu gestalten.
P.S.: Das Buch heißt „The Big Five For Life. Was im Leben wirklich zählt“ von John Strelecky. Ob ich es empfehle? Ich weiß es nicht. Ob ich empfehle, über das eigene Leben nachzudenken? Auch das weiß ich nicht. Wenn grad passt, wärs vielleicht gut.
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