Mein Partner und ich teilen uns vieles. Unsere Sorgen und Zukunftsträume, unseren Wohnraum und die Einkäufe. Nun ist es so, dass wir uns auch oftmals (und damit untertreibe ich, weil es fast ausschließlich so passiert) das Essen im Restaurant oder das Eis in der Straße oder das Kirschcroissant beim Picknicken teilen.
Und kennt ihr das, wenn für euch etwas so normal ist, dass ihr es nicht mal mehr wirklich hinterfragt? So gings mir. Und als mich eine Freundin fragte, warum wir das eigentlich machen, musste ich direkt darüber nachdenken.
Wir essen beide gerne und viel und kochen meist Zuhause. Das Ausgehen und Draußenessen ist für uns immer (noch) etwas Besonderes. Und es geht uns bei der Entscheidung, weil das einfach mehr kostet als Selbstgekochtes, natürlich ums Geld.
Doch nicht nur.
Wir könnten es uns leisten, die wenigen Male, die wir ins Restaurant gehen, keine geteilte Pizza, geteilten Kuchen oder geteiltes Eis zu bestellen.
Doch.
Wir wissen oftmals, dass das Ganze mal zwei schlicht und einfach zu viel wäre. Und das ist es uns nicht wert. Ich hab das Gefühl, wir wissen beide recht gut, wann es genug ist. Eine Kugel Eis reicht leicht auch zu zweit und verschiedene Gerichte zu probieren, anstatt alleine in der eigenen Suppe zu schwimmen (eine neue Metapher, selbst ausgedacht, wohlgemerkt), hat echt was Gutes.
Und.
Das mag vielleicht überheblich klingen – aber das Essen, das wir selbst zubereiten, können wir so sehr nach unseren Vorstellungen machen, dass es schwierig ist, an dieses Level an Komfort und Geschmack und Zufriedenheit ranzukommen. Das Gegenteil ist einfach enttäuschend und ist uns bei gekauften Speisen einfach schon zu oft passiert – weshalb wir einfach gerne selbst entscheiden, was ins Essen reinkommt, welche Gewürze verwendet und welche Kombinationen ausprobiert werden.
Außerdem setzen wir Prioritäten.
Und diese haben damit zu tun, was uns wichtig ist. (Das ist wohl die Definition von Priorität, ha). Und unsere Priorität ist es, Zeit zu haben und sie uns zu nehmen, um daheim frisches Essen zuzubereiten. Unsere Priorität ist es, unser Geld, unsere Zeit und unsere Energie in das zu investieren, was uns wichtig ist (zum Beispiel ein schönes Zuhause, einen ruhigen Alltag, lange und kurze Reisen, hochwertige Lebensmittel, Freiheit im Kopf und im Handeln) und das Essen im Restaurant gehört da eben nicht wirklich dazu.
Geht eben ganz oft um die Eisteilung – äh, Einstellung.
Tja. So entsteht aus einer geteilten Kugel Eis und einer kurzen Frage eine lange Reflexion, die ich hiermit mit euch geteilt habe.
Und weils in unserem Leben ja viel um unsere eigenen Regeln geht, brechen wir auch diese manchmal und essen zwei Kugeln Eis, wenn uns danach ist.
So einfach ist das.