Eingetrocknet

Dies könnte ein Text über die Schönheit von Trockenblumen werden. Wird es aber nicht. Und irgendwie doch.

Dies ist ein Text über das Trocknen von Blumen, von Sommer, von Farbe. Darüber, dass sich all das verändert, wie sehr wir auch ans Trocknen, Einfrieren und Konservieren dessen glauben.

Dies ist ein Text über trockene Blumen, die zwar ihre Farben behalten können, aber nicht mehr lebendig sind. Die schön anzusehen, doch nicht mehr gleich gut zu riechen sind. Die zerbröseln, wenn wir sie angreifen und die an der Wand viel länger leben, als es das auf der Wiese der Fall gewesen wäre.

Dies ist ein Text über getrocknete Blumen. Getrocknete Blüten, eingefroren in ihrer eigenen Schönheit. Ein Text darüber, dass Blumen in ihrer höchsten Blüte abgeschnitten und so für immer in ihrem Wesen bewundert werden können. Dass Essenz das ist, was bleibt.

Dies ist ein Text über die Zartheit der Farbnuancen, die getrocknete Blumen ausmacht. Die Erinnerung dessen, was sie einmal waren. Und ein Text darüber, dass bereits diese Erinnerung so viel Gutes innehat.

Dies ist ein Text über Trockenblumen.

Dies ist aber viel mehr.

Dies ist ein Text über die Vergänglichkeit.
Über den Verlust.
Über die Endlichkeit und den Versuch, diese zu verhindern.

Dies ist ein Text über die Schönheit.
Und die Veränderung.
Über Staub und Blässe.
Über Leben und Tod.

Dies ist ein Text über die Konservierung.
Über Erinnerung und Veräußerung.
Über Stillstand und Ewigkeit.

Dies ist ein Text über Trockenblumen.
Über das Trocknen und Ewigmachenwollen von Blumen, Farbe und Zeiten.

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