Dezentralisierung

Ein Begriff in aller Munde. Zumindest um mich herum.

Dezentralisierung von Geld, von Macht, von Entscheidungen. Weg vom einen (zu) einflussreichen Zentrum, hin zu mehreren Menschen, bestenfalls allen.

Dezentralisierung hat Vor- und Nachteile, kann funktionieren und ihre Grundbotschaft ist wohl wichtig, jetzt mehr denn je.

In meinem Dezentralisierungstext geht es um eine sehr direkte Form von Dezentralisierung. Nämlich die, weg von mir selbst.

Wir sind Zentrum unseres Denkens, unseres Handelns, unseres Seins. Eh klar. Wir sind es nun mal, die unser eigenes Leben leben. Und wir sind es auch, um die der Rest kreist. Kann ja auch nur so sein, irgendwie.

Doch eine kleine Anekdote – und ein paar große Gedanken später – hab ich etwas gemerkt: Wenn ich nur von mir ausgehe, dann schauts schlecht aus mit dem Miteinander. Dann entstehen zwei Blasen, die sich nicht vermischen, die einander nicht einmal berühren!

Und um vom Theoretischen ins Praktische zu kommen, geb ich euch ein Beispiel: Ich hab eine Nachricht bekommen von einer lieben Person. Sie stellte etwas fest und tat mir ihre Gefühle diesbezüglich kund. In meiner Unsicherheit schloss ich sofort auf mich und meinte, dass ich dieses Gefühl durch meine Handlung in ihr ausgelöst hatte.

Und anstatt nachzufragen, was sie denn dazu brachte, so zu fühlen (und mich von mir selbst zu dezentralisieren) – antwortete ich ihr, dass es mir leidtue, dass ich das und das (nicht) gemacht hätte und dass ich sie natürlich verstehen würde in ihrem Gefühl.

Ha. Weit gefeit.

Sie meinte etwas komplett anderes. Doch anstatt nachzufragen, meinte ich zu wissen und schlussfolgerte – natürlich nur auf mich bezogen.

Und das, liebe Menschen da draußen, passiert mir immer wieder. Meine eigenen Gefühle überschatten das, was das Gegenüber gerade fühlt. Meine Projektionen (also der Spiegel meiner Unsicherheiten, Ängste und Unzulänglichkeiten) prallen am Gegenüber ab und haben so wenig mit ihm oder ihr zu tun, dass es fast weh tut.

Immer noch ziemlich theoretisch?

Naja. Ich denke, dass es großen Sinn machen würde, manchmal Fragen zu stellen, anstatt zu meinen, die Antworten bereits zu kennen. Dass ein Nachfragen und Abkapseln meiner eigenen Gefühle in Bezug auf andere uns einander echt näher bringen könnte.

Und damit geht wieder ein Text ein in die Geschichte der pampelmusigen Zusammengehörigkeitsgefühlsgedanken. Zu diesem Thema gibt es wohl viel, viel, viel zu sagen.

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