Kategorie: verbunden
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Wahre Wahrheiten
Warum ich das nicht als Wahrheit titulieren kann, fragt sie mich. Warum ich mir so schwertue, hier klar zu sein und es als Wahrheit zu benennen, schiebt sie nach. Ich stammle etwas davon, dass es nicht nur eine Wahrheit gibt und dass es doch immer auch auf die Perspektive ankommt und dass Wahrheiten vielleicht im… …weiterlesen
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Notwendig menschlich
Es war eine Ausnahmesituation. Wir kamen zufällig an dem Ort vorbei, an dem wir gebraucht wurden. Mein Herz raste, meine Knie zitterten. Ich war außer mir, alle waren außer sich. Fast. Eine Frau dachte klar, handelte klar und war voll und ganz da. Eine andere telefonierte, gab Auskunft und folgte den Anweisungen am anderen Ende… …weiterlesen
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In vollen Zügen
Da sitzt jemand und schaut aus dem Fenster. Die Landschaft zieht vorbei und wir sitzen in ihr, sind kurze Gäste des Ausblicks, der im nächsten Moment ganz anders aussehen kann. Da sitzt jemand und studiert seitenweise Notenblätter. Vor ihr liegt ein Stapel dieser und sie blättert wie in einer Zeitschrift. Aufmerksam, als würde sie diese… …weiterlesen
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Wie gehts dir?
Sprecht sie aus, diese Worte.Schreibt sie, diese Worte.Schickt sie hinaus in die Welt. Eine kurze Frage, die so oft verwendet wird, wenn wir aufeinander treffen. Die Antworten reichen vom oberflächlichen (und vielleicht aus Selbstschutz herrührenden?) „Gut, danke“ über das (belanglos scheinende?) Schulterzucken hin zum (vielleicht mehr darüber sprechen wollenden?) „Nicht so gut“. Wenn wir uns… …weiterlesen
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Haushalten
So ein Haushalt, das ist schon eine echt herausfordernde Sache. Das stelle ich jetzt mal so in den Raum. Da gibt es Aufgaben, die sich täglich mehrmals wiederholen und andere, die zufrieden sind, wenn sie einmal monatlich oder gar alle paar Monate Aufmerksamkeit bekommen. Da gibt es die kleinen, nebensächlichen Tätigkeiten und da gibt es… …weiterlesen
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Treffende Angst
Und was, wenn wir beim nächsten Treffen einmal nicht erzählen, wie gut es uns geht? Wenn wir die schönen Geschichten außen vor lassen? Wenn wir uns bereits beim Betreten des Raumes in die Arme fallen, wissend, dass bei allen etwas ist? Etwas, das uns aus der Bahn wirft.Etwas, das uns immer wieder einholt.Etwas, das uns… …weiterlesen
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Meine Männer
Ich wache vom Rascheln des Backpapiers auf. Es ist Samstagmorgen, ein ganz normaler. Kein Geburts- oder Jahrestag, kein Valentin und auch sonst kein Heiliger in Sichtweite. Als ich die Küchentür öffne, sind die Croissants schon im Ofen und mein Mann steht im Wohnzimmer, um dort die trockene Wäsche abzuhängen. Dieses Bild ist kein besonderes für… …weiterlesen
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Nachtkummer
Die Bettdecke ist zu schwer und zu heiß und mir ist kalt. Die Matratze scheint mir keinen sicheren Ort zu geben. Egal, wie ich mich drehe und wende, ich finde nicht zur Ruhe. Kleine Erdbeben lassen meinen ganzen Körper zucken. Ich beginne zu schwitzen, decke mich ab, ruckartig friere ich und winde mich zurück in… …weiterlesen
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Das Stickeralbum
Früher bei meiner Oma gab es diese Hefte, die für „Frauen in ihren besten Jahren“ gedacht waren. Diese Illustrierten trugen Frauennamen und waren mit Rezepten, Frühlingsoutfitstips und Kinderbeschäftigungskram gefüllt. Und vorne drauf hatten sie immer eine der Jahreszeit entsprechende Beilage: Sticker (oder wie wir zu sagen pflegten: Pickerl). War es Frühling, gab es Osterhasen und… …weiterlesen
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So fad, oh so fad
Es war an einem Montagnachmittag. Mir war fad. So fad. Natürlich hätte ich etwas machen können. Etwas machen sollen. Etwas machen müssen sogar vielleicht. Doch. Ich ließ die Fadheit einziehen in mein Haus. In meinen Kopf und meinen Körper. Und oh, wie sich Fadheit ausbreitete! Als wisse sie ganz genau, was zu tun sei. Wie… …weiterlesen