Kategorie: poetisch
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Letzten Jahresendes
Zwischen den Jahren ist die Zeit, in dem das alte Jahr (das gerade noch den Gegenwartsmoment ausmacht) sich verneigend verabschiedet und dem neuen Jahr (das sich rein theoretisch nur in ihrer letzten Ziffer, nämlich aufsteigend gedacht, vom alten unterscheidet) die Bühne überlässt. Meine Mama meint, das ist die Zeit, die es nicht gibt. Da ist […] …weiterlesen
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Weichtiere
Übers WeichseinWeichwerdenhaben wir gesprochenhabe ich gelauschthabe ich nachgefragt,nachgedacht. Übers Weichseinund Weichwerden. Darüber,dass WeichseinNachgebenAnpassenHineinfühlenHinschauenBiegsamSchmiegsamist. Und mehr sein kann. Darüber,dass Weichseinauch zu sehr nachgebenzu sehr anpassenzu sehr fühlen und schauenzu sehr biegsam, schmiegsam werden kann. Und ich fühl mich dem Ersteren näher. Wünsch mir mehrWeichheitdie hinschautdie erlaubtdie sich zeigtdie Formen annimmtdie sich verdünntmit dem, was da ist. […] …weiterlesen
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Öffentliche Kreise
Irgendwie, das hab ich im Gefühl, schließt sich der Kreis. Und irgendwie, auch das ist so ein Gefühl, öffnet dieser Moment gleichzeitig zahllose neue Kreise. Wovon ich spreche? Unserem Buch „Vielleicht wird alles viel leichter“ wird im aktuellen Flow-Magazin (ja, diese wunderschöne Zeitschrift voller wunderschöner Worte, Bilder und Dinge!) eine Seite gewidmet. Vor ein paar […] …weiterlesen
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Der Weg der Träne
Augen füllen sichDer Hals auchEingebildete TränenBilden sich im NichtsBenetzen die HautGlänzen in jedem Blick Blinzelnde Augenlider singen vom LoslassenWimpern zuckenTropfen formen sichVerabschieden sichSie kennen ihren Weg Sie blinzeln aus dem AugenwinkelUnd lösen sich von ihrem ZuhauseStrömen heiß über die WangeBahnen sich den Weg zu den NasenflügelnDie flatternd auf ein Wiedersehen hoffen Eine Träne streichelt im […] …weiterlesen
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Verbildlicht
Ich stehe davor und binmittendrin.Stehe davorgehe zurückeinen Schrittnach vorne. Ich stehe davorgehe nach vorgehe hinein. Lasse alleslasse allehinter mirbin drinnenmittendrin. Strecke meine Armenach rechts und linksnach oben und untennach hinten und vornemeine FingerspitzenberührenBlumenFarbenUnebenheiten. Meine Augen sehengrünlilarotnehmenBlätterBlütenStricheFleckenwahr.Für wahr. Mein Kopfganz leichtschwebt auf mirkann es nicht glauben. Und doch. Gerade nochstand ichgerade davor.Und jetzt bin ichgebogen daringeborgen […] …weiterlesen
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Bittersüße Satzzeichen
Buchstaben habe ich schon einige Texte gewidmet. Worten auch. Sogar dem Fragezeichen. Doch der Gesamtheit der Satzzeichen will ich heute alle Ehre erweisen. Satzzeichen schließen Sätze ab. Punkt. Leiten Neues ein: Doppelpunkt. Rufen laut aus! Rufzeichen! Auch Ausrufezeichen genannt. Sie hinterfragen. Hinterfragen? Fragezeichen. Sie stückeln lange Sätze, damit diese verständlich werden, dazwischen eine Verschnaufpasue eingelegt […] …weiterlesen
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Wandelnd
Alles, alles wandelt sich. Der Wind und die Zeit und das Wetter und die Menschen und die Sprache und die Bewegungen. Die Strömungen, die Wellen, die Seiten. Alles, alles wandelt sich. Ständig und seit jeher. Wir meinen, etwas Bleibendes gefunden zu haben und im nächsten Moment wandelt es sich. Bewegt sich in eine neue Richtung, […] …weiterlesen
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Buchvorstellung
Und ich stell mir vor, wie es gesehen wird. Von Menschen, die mich kennen. Und von denen, die mich nie in echt sehen, aber auf eine ganz bestimmte Weise kennenlernen werden. Und ich stell mir vor, wie es gewählt wird. Auserwählt. Angefasst und begriffen. Wie es geöffnet und betrachtet wird. Durchgeblättert und vielleicht wieder zurückgestellt. […] …weiterlesen
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Du roter Faden
Vergiss nichtdass der rote Fadenden du suchstund suchstund suchstund vielleichtfindestimmer du bist. Der rote Faden,der du warstder du bistder du sein wirstin deinem Leben. Der rote Fadender seine Richtung ändertder sich verheddertder sich verknüpftsich durch das kleinste Nadelöhr windetder sich eindrehtseine Farben ändertverloren scheintdieser rote Fadenbist duin deinem Leben. Vergiss nichtdass allesdas du bistund tustund […] …weiterlesen
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Gütiges Schreiben
Ich beginne die Seite mit folgendem Satz: „Lasset die Spiele beginnen.“ Und nicht in diesem Moment, nein, es ist der nächste – beginne ich wirklich, wahrhaftig, mit mir selbst zu spielen. Schreibend spiele ich mich von Wort zu Wort, von Satz zu Satz, von Seite zu Seite. Spielend schreibe ich mich freier. Ich spiele dieses […] …weiterlesen