Kategorie: allgemein
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Meine Sprache(n)
Das erste Mal, dass ich mit einer anderen Sprache als meiner Familiensprache konfrontiert war, war als ich in die Schule gekommen bin. Eine Lehrerin korrigierte mich, als ich von Zantimeter sprach (was bei uns daheim „Zentimeter“ hieß). Ein Wort, das anscheinend nicht Schul-Deutsch genug war. Ich war 6 Jahre alt. Der nächste Zeitpunkt, an dem… …weiterlesen
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Meine Männer
Ich wache vom Rascheln des Backpapiers auf. Es ist Samstagmorgen, ein ganz normaler. Kein Geburts- oder Jahrestag, kein Valentin und auch sonst kein Heiliger in Sichtweite. Als ich die Küchentür öffne, sind die Croissants schon im Ofen und mein Mann steht im Wohnzimmer, um dort die trockene Wäsche abzuhängen. Dieses Bild ist kein besonderes für… …weiterlesen
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Nachtkummer
Die Bettdecke ist zu schwer und zu heiß und mir ist kalt. Die Matratze scheint mir keinen sicheren Ort zu geben. Egal, wie ich mich drehe und wende, ich finde nicht zur Ruhe. Kleine Erdbeben lassen meinen ganzen Körper zucken. Ich beginne zu schwitzen, decke mich ab, ruckartig friere ich und winde mich zurück in… …weiterlesen
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So fad, oh so fad
Es war an einem Montagnachmittag. Mir war fad. So fad. Natürlich hätte ich etwas machen können. Etwas machen sollen. Etwas machen müssen sogar vielleicht. Doch. Ich ließ die Fadheit einziehen in mein Haus. In meinen Kopf und meinen Körper. Und oh, wie sich Fadheit ausbreitete! Als wisse sie ganz genau, was zu tun sei. Wie… …weiterlesen
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Und dann ist da doch mehr
Plötzlich sitze ich hierund schreibehabe Zeit zum DenkenRaum zum Fühlenund merkeda ist doch mehr. Plötzlich fühlt es sich anals würde jemanddie Zeit aufblasenin einen Ballonder sich nie füllt. Ich spüredie Weitedie Fülledie Leere. Plötzlich ist Zeit da. Zwischen all demGetümmelGemümmelHerumgerümmelist Zeit. Zwischen all den SorgenBesorgungenEntsorgungenist Zeit. Zwischen all denVorbereitungenZubereitungenAufbereitungenist Zeit. Und so sitze ich hierund… …weiterlesen
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Langjahrfreundschaftsliebe
Dies ist ein Text für meine Langjahrfreundschaften. Langjahrlanghaar- und Langjahrkurzhaarfreundschaften. Die, die mich mit langen, dann mit kurzen, dann wieder mit langen Haaren kennen und die, die danach kamen. Dies ist ein Text für diejenigen Freundschaften, die die Zeit überdauert haben. Die anhalten und nie anhalten. Für die Langjahrfreundschaften, die irgendwann begonnen und bis jetzt… …weiterlesen
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Dezentralisierung
Ein Begriff in aller Munde. Zumindest um mich herum. Dezentralisierung von Geld, von Macht, von Entscheidungen. Weg vom einen (zu) einflussreichen Zentrum, hin zu mehreren Menschen, bestenfalls allen. Dezentralisierung hat Vor- und Nachteile, kann funktionieren und ihre Grundbotschaft ist wohl wichtig, jetzt mehr denn je. In meinem Dezentralisierungstext geht es um eine sehr direkte Form… …weiterlesen
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Architektonisch anspruchsvolle Eselsbrücken
Ich hab da so eine Leidenschaft. Die hatte ich schon immer. Ich liebe es, neue Worte zu lernen. Neue Begriffe und Beschreibungen, ihre Bedeutungen und den Hintergrund. In der Schule war diese Leidenschaft besonders im Fremdsprachenunterricht sehr hilfreich – meine Kenntnisse in Französisch haben sich zwar nicht gehalten, dafür haben die Furchen im Gehirn das… …weiterlesen
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Arbeitsmoral
Manchmal, da arbeite ich am Klo. Manchmal im Zug und meistens in meinem Kopf. Manchmal, da geht das Arbeiten nebenbei, ganz leicht und in die Decke auf der Couch eingemummelt und manchmal, da muss es absolut still sein um mich, wenn ich arbeite. Dann muss ich mich vollstens konzentrieren und jeder Laut bringt mich durcheinander.… …weiterlesen
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Welt der Kinder
Sind Kinder in der Nähe, geht es leichter. Das Spielen und das Loslassen von eigens aufgetragenen Erwartungen. Sind Kinder da, und damit meine ich nicht unbedingt die eigenen (die hab ich ja noch nicht), fällt es mir leichter, in Rollen zu schlüpfen und vor allem aus der selbsterfundenen Rolle zu fliehen, für einen kurzen Moment.… …weiterlesen