Und ich stell mir vor, wie es gesehen wird. Von Menschen, die mich kennen. Und von denen, die mich nie in echt sehen, aber auf eine ganz bestimmte Weise kennenlernen werden.
Und ich stell mir vor, wie es gewählt wird. Auserwählt. Angefasst und begriffen. Wie es geöffnet und betrachtet wird. Durchgeblättert und vielleicht wieder zurückgestellt.
Oder ein zweites Mal gesehen, jetzt endlich hochgehoben, umgedreht und nickend die Rückseite gelesen wird. Wie es geöffnet und das Papier zwischen den Fingern vorbeirascheln gehört wird. Und die bunten und die weißen und die dunklen und die hellen Seiten gemeinsam ein so stimmiges Bild ergeben. Und die Buchstaben nur darauf warten, gelesen zu werden.
Ich stell mir vor, wie die Bilder immer gleich und immer anders aussehen werden. In jeder Wahrnehmung. In jedem Tages- und Nachtlicht. In jeder Geschichte. Wie die Wörter an ihrem Platz auf ihrer Seite bleiben, aber immer einen neuen Platz im Kopf finden werden. Wie die Bedeutungen für alle unterschiedlich sein und uns dadurch irgendwie verbinden werden. Vielleicht sogar mit uns selbst.
Ich stell mir vor, wie der Inhalt berühren wird. Abgeholt und verstanden fühlen lässt. Wie all das, was hineingeht und bleibt, auch Wellen schlägt. Kleine, zarte oder große, mächtige. Wie das, was darin passiert, etwas im Innen passieren lässt.
Wie die Texte und Bilder und Textbilder und Bildtexte verschmelzen zu einer Wolke an Stimmungen. Zu einer Decke, die warmhält oder zu einer Umarmung, die wohltut. Wie jede Farbe, jedes Bild, jedes Wort und jeder Text für sich steht und gemeinsam ein Ganzes ergibt. Wie zwischen den Zeilen gelesen und in Bildern gedacht wird.
Wie unser Buch in Häuser, Hände und Herzen einzieht. Und dort leben wird. Das stell ich mir vor.