Wir sind nicht alleine. Mit gar nichts. Das wage ich zu behaupten.
So individuell und persönlich und vom Rest verschieden wir auch sind, wir sind nicht alleine. Mit nichts.
Das ist eine Erkenntnis, die mich immer wieder begleitet. Die mich einholt, wenn ich sie verdränge und die mich bestärkt, wenn ich sie am meisten brauche.
In unseren kleinen Welten, deren Zentrum wir selbst sind, scheint es manchmal so, als wären wir mit unseren Problemen, unseren Sorgen, unseren Gedanken alleine. Als würde nur uns etwas (Schlimmes) passieren. Nur wir immer wieder in diese eine (unangenehme) Situation gebracht werden. Und nur wir diesen (betrübenden) Gedanken haben.
Da wir nur unsere eigene Gedankenwelt in uns tragen, nur unsere eigene Geschichte in jedem Moment miterlebt und nur unsere eigenen Emotionen fühlend mit uns sind, sehen wir uns als Dreh- und Angelpunkt und meinen, die eigenen Probleme würden nur uns gehören.
Doch.
Wir teilen diese mit dem Rest der Welt. Mit einem Rest der Welt. Zwar mit unterschiedlichen Hintergründen und Geschichten und nicht eins zu eins austauschbar – aber geben tut es mehr als unsere spezielle Situation. Geben tut es mehr als unseren Punkt. Geben tut es vor allem andere menschliche Menschen, die menschliche Menschendinge in ihrem Leben erfahren.
Damit will ich Dinge (Probleme, Situationen, Welten) nicht kleinreden. Sondern. Sie entschärfen. Sie entmystifizieren. Sie von ihrem hohen Thron der Alleinstellung herunterholen. Und vor allem eines: uns untereinander und miteinander verbinden.
Denn.
Wenn wir es schaffen, aufzumachen, unsere Zweifel und Sorgen und die in uns zerbrochenen Stellen mit Licht zu durchfluten, indem wir darüber sprechen, uns austauschen und unsere verletzliche Seite mit der Welt teilen, dann werden wir sehen, dass es immer jemanden geben wird, der oder dem es auch so geht, gegangen ist oder gehen wird.
Also.
Machen wir auf. Teilen wir uns mit. Hören wir genauer hin.
Denn in einem Tief (einer Phase, einem Wirrwarr, einer Verkrampfung) zu merken, dass wir nicht alleine sind auf dieser weiten Welt, das kann uns ganz schön bestärken.